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Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen

    Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen, einer der bizarrsten Landschaften der Welt

    Die Makgadikgadi-Salzpfannen im Nordosten Botswanas zählen zu den größten ihrer Art weltweit. Die wüstenartigen Salzpfannen am Rande einer Trockensavanne sind die Überreste des einst riesigen Makgadikgadi-Sees, der vor Zehntausenden von Jahren austrocknete und eine Fläche größer als die Schweiz bedeckte. Touristen erkunden die bizarre Landschaft gern auf einer Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen, wobei Übernachtungen unterm funkelnden Sternenhimmel besonders beliebt sind.

    Geschichte und Entwicklung

    Forschungen zur mitochondrialen DNA des Menschen deuten darauf hin, dass sich der moderne Homo sapiens vor etwa 200.000 Jahren in dieser Region entwickelte. Archäologische Funde, darunter Steinwerkzeuge, belegen die Anwesenheit prähistorischer Menschen, die teilweise noch vor der Ära des Homo Sapiens lebten. Im Holozän, als es noch mehr Wasser gab, nutzten Viehhirten die Region. Damals war das Gebiet ein fruchtbares Paradies mit Seen, Flüssen, Sümpfen, Wäldern und Grasland, das ideale Bedingungen für die Entwicklung von Homininen und anderen Säugetieren bot.

    Da der 60.000 km² große und 30 Meter tiefe Makgadikgadisee keinen natürlichen Abfluss hatte, setzte sich das Salz mit der Zeit ab. Bedingt durch Klimaveränderungen und Erdverschiebungen trocknete der Salzsee vor rund viertausend Jahren aus. Die stellenweise bis zu fünf Meter tiefen Salzablagerungen blieben zurück und bilden die heutigen Salzpfannen. Davon gibt es viele in unterschiedlichen Ausmaßen.

    Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen
    Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen bieten ein fernes und unberührtes Erlebnis für Aktivurlauber.

    Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind heute ein Paradies für Archäologen. Hier wurden Werkzeuge aus der Acheuléen-Zeit sowie der Mittel- und Spätsteinzeit gefunden. Toutswe-Siedlungen aus der frühen Eisenzeit sowie historische Stätten wie die Kubu Insel, die Khama-Ruinen und die Ngxaisini-Pfanne erzählen von der langen Geschichte menschlicher Besiedlung. Mit über 500 Steinmauern und 450 Steinhaufen der Sotho-Tswana ist die Region ein bedeutendes Zeugnis traditioneller Landnutzung und Kultur.

    Geografie und Landschaft

    Die Makgadikgadi-Salzpfannen liegen südöstlich des Okavangodeltas und sind von der Kalahari-Wüste umgeben. Statt einer einzelnen Pfanne handelt es sich um ein Netzwerk aus mehreren Pfannen, die von Sandwüsten getrennt sind. Die größten darunter sind die Sua (Sowa) mit etwa 4.921 km² sowie die Ntwetwe- und Nxai-Pfannen. Die Salzpfannen erstrecken sich über 16.057,9 km².

    Das Klima ist heiß und trocken, jedoch gibt es regelmäßige Regenfälle. Die Hauptwasserquelle ist der 330 Kilometer lange Nata-Fluss, der in Simbabwe entspringt. Eine kleinere Menge Wasser liefert der Boteti-Fluss aus dem Okavango Delta.

    Die Makgadikgadi-Pfannen bestehen fast das ganze Jahr aus einer trockenen, salzigen Lehmkruste, die saisonal von Wasser und Gras bedeckt wird und so Vögeln und Tieren in dieser trockenen Region als Rückzugsort dient.

    Tiere und Pflanzen auf einer Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen

    Die Pfannen sind salzige Wüsten, deren einzige Vegetation eine dünne Schicht aus Blaualgen bildet. An den Rändern der Pfannen finden sich Salzwiesen, die in weiter entfernten Bereichen in Grasland und schließlich in buschige Savanne übergehen. Die auffälligen Affenbrotbäume der Region dienen als Orientierungspunkte. Einer dieser Bäume, der nach James Chapman benannt wurde, diente Entdeckern im 19. Jahrhundert sogar als inoffizielles Postamt.

    Während der trockenen Jahreszeit, geprägt von heißen Winden und salzhaltigem Wasser, können nur wenige Tiere in den Pfannen überleben. Dann sind Strauße, der Kastanienregenpfeifer und der Kittlitz-Regenpfeifer die einzigen Vogelarten, die hier vorkommen. Die Graslandschaften am Rand der Pfannen bieten Lebensraum für Reptilien wie Schildkröten, Felsenwarane, Schlangen und Eidechsen, darunter die endemische Makgadikgadi-Stachelagama. Im salzhaltigen Wasser der Region lebt zudem das Cladocera-Krebstier Moina belli.

    Doch nach Regenfällen verwandelt sich die Region in einen wichtigen Lebensraum für wandernde Tiere wie Gnus und eine der größten Zebrapopulationen Afrikas, sowie für die Raubtiere, die sie jagen. Zugvögel wie Enten, Gänse, Reiher, Störche und Rosapelikane kommen in der Regenzeit ebenfalls hierher. Besonders bemerkenswert ist, dass die Soa-Pfanne eine von nur zwei Brutstätten für Rosaflamingos im südlichen Afrika ist – die andere liegt in Etosha, Namibia.

    Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen
    Die wüstenartigen Makgadikgadi-Salzpfannen sind Überreste eines großen Sees und liegen südöstlich vom Okavangodelta.

    In der Region der Makgadikgadi-Salzpfannen können Besucher – mit etwas Glück – sogar die selten gewordenen Afrikanischen Wildhunde erleben, die sich das Gebiet mit Hyänen, Geparden, Schakalen, Leoparden und Löwen teilen. Im Grasland finden Sie reichlich Beute, denn Spieß- und Springböcke, Impalas, Streifengnus und Steppenzebras wandern während der Regenzeit von März bis Dezember vom Chobe und Linyanti sowie aus dem Okavangodelta zu den offenen Grasflächen der Makgadikgadi-Salzpfannen.

    Sobald die kleineren Pfannen wieder austrocken, zieht das Wild in die Flussgebiete zurück. Nur wenige Tierarten bleiben während der heißen und trockenen Zeit in dem Wüstengebiet.

    Etwas üppiger gedeiht die Vegetation nördlich und westlich der Ntwetwe-Pfanne. Dort und auf den Inseln wachsen auch Doumpalmen. Auf Kubu Island und Gabasedi Island findet man auch Baobabs (Affenbrotbäume), welche beliebte Fotomotive von Touristen sind.

    Green’s Baobab

    Green’s Baobab ist ein bedeutender Baum in Botswana, der als Nationaldenkmal geschützt ist. Dieser beeindruckende Afrikanische Affenbrotbaum (Adansonia digitata) gehört zu den größten seiner Art in der Region und befindet sich etwa 30 Kilometer südlich von Gweta, am Rande des Makgadikgadi-Pans-Nationalparks.

    Seinen Namen verdankt der Baum den Brüdern Charles und Frederick Thomas Green, die während ihrer Expedition in den Jahren 1858–1859 ihre Namen in die Rinde des Baumes ritzten. Diese Inschrift ist auch heute noch sichtbar. Ebenso hinterließ der Händler Hendrik Matthys van Zyl, der Gründer der Stadt Ghanzi, seine Spuren in der Rinde.

    Um den Baum zu schützen, wurde er eingezäunt und steht unter besonderem Schutz.

    Chapman’s Baobab

    Chapman’s Baobab war einer der größten und ältesten Affenbrotbäume Afrikas. Mit einem Stammumfang von 25 Metern und sieben Stämmen, die ihm den Namen „Seven Sisters“ einbrachten, lag er etwa 45 km südlich von Gweta am Rand des Makgadikgadi-Pans-Nationalparks. Forscher wie Thomas Baines und James Chapman hinterließen ihre Spuren in seiner Rinde, und der hohle Stamm diente als Nachrichtenversteck.

    Am 7. Januar 2016 stürzte der Baum vermutlich aufgrund seines hohen Alters ein. Schösslinge könnten jedoch noch austreiben.

    Makgadikgadi-Salzpfannen
    Die Pfannen sind grundsätzlich salzige Wüsten. Hier dienen die auffälligen Affenbrotbäume der Region als Orientierungspunkte.

    Kubu Island

    Ein besonderes Highlight bei einer Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen ist Kubu Island. Obwohl es der Name suggeriert, handelt es sich nicht um eine echte Insel, sondern um eine geologische Erhebung zwischen der Sowa- und der Ntwetwe-Salzpfanne, die zum System der Makgadikgadi-Salzpfannen gehören. Die etwa ein Kilometer lange Erhebung ragt rund 20 Meter aus der flachen Sowa Pan heraus und ist mit Guano bedeckt. Der Name „Kubu“ stammt aus der Setswana-Sprache und bedeutet Flusspferd.

    Kubu Island ist einer der wenigen Orientierungspunkte in der endlos scheinenden Salzwüste der Pfannen. Dennoch ist Kubu Island selbst mit GPS-System nur schwer auffindbar. Hinzu kommt, dass abhängig von der Witterung die Gefahr besteht, unterwegs im Schlamm steckenzubleiben. Daher empfehlen wir Ihnen, Kubu Island nur im Rahmen einer geführten Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen aufzusuchen.

    Tier- und Pflanzenwelt auf Kubu Island

    Die unwirtliche Umgebung bringt es mit sich, dass dort kaum Vegetation vorzufinden ist. Sie besteht vor allem aus Affenbrotbäumen, Afrika-Kastanien, Combretum und Sterkulien. Kubu Island wird von verschiedenen Tieren wie Schakalen, Hyänen, Springböcken, Impalas und gelegentlich Elefanten besucht.

    Pflanzenwelt auf Kubu Island
    Auf Kubu Island gibt es kaum Vegetation. Dort wachsen exotische Baobabs, wunderliche Affenbrotbäume, welche auch als Lebensbaum genannt werden.

    Zeichen menschlicher Kultur

    Rätselhaft sind die bis zu 1,25 Meter hohen Steinwälle auf Kubu Island, die vermutlich im 17. oder 18. Jahrhundert errichtet wurden. Wer sie gebaut hat und zu welchem Zweck, ist bis heute unklar. Kubu Island wurde von der botswanischen Regierung zum Nationalmonument erklärt, ist aber für Touristen zugänglich.

    Aktivitäten und Safaris in den Makgadikgadi-Salzpfannen

    Geführte Wanderungen und Pirschfahrten

    In den Makgadikgadi-Salzpfannen werden zahlreiche Aktivitäten und Safaris angeboten, die Besuchern die einzigartige Landschaft und Tierwelt näherbringen. Geführte Wanderungen sind eine hervorragende Möglichkeit, die faszinierende Umgebung zu erkunden und mehr über die Flora, Fauna und Geschichte der Region zu erfahren. Besonders beliebt sind auch Safaris in den Makgadikgadi-Salzpfannen mit dem Geländewagen, bei denen man Zebras, Gnus und andere Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann. Ein Highlight sind Besuche bei Erdmännchen-Kolonien, wo man diese charmanten Tiere aus nächster Nähe erleben kann.

    Auch kulturelle Begegnungen mit den indigenen San-Völkern bieten eine besondere Erfahrung, da sie Einblicke in ihre traditionelle Lebensweise und ihr Wissen über die Natur geben.

    Eine besondere Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen: Übernachten unterm Sternenhimmel

    Für Sternenliebhaber sind nächtliche Touren ein Muss, denn die Salzpfannen bieten einen der klarsten Sternenhimmel der Welt. Auf der Südhalbkugel der Erde beeindruckt der nächtliche Himmel mit einem einzigartigen Bild aus Tausenden Sternen, die wie ein funklender Teppich die klare Nacht erhellen. Als Europäer werden Sie auch über die vielen Sternschnuppen und geheimnsivollen Sternennebel begeistert sein.

    Um dieses Abenteuer mit allen Sinnen genießen zu können, buchen Sie am besten eine Sleep-Out- Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen ohne Zelt, einfach nur auf einer Matratze mit Schlafsack. Ein unvergessliches Erlebnis. Die Safari-Veranstalter sorgen für den Transfer, Campingausrüstung und Verpflegung.

    Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen
    Eine Übernachtung unter dem Sternenhimmel in den Makgadikgadi-Salzpfannen bietet eine der eindrucksvollsten Erfahrungen des Lebens.

    Flugsafari zu den Makgadikgadi-Salzpfannen

    Ein weiteres unvergessliches Erlebnis sind Flugsafaris, bei denen man die beeindruckende Weite der Salzpfannen aus der Vogelperspektive erleben kann. Diese Perspektive offenbart die schiere Größe und Schönheit der Landschaft und bietet atemberaubende Fotomöglichkeiten.

    Quadtouren

    Auf einer Quadtour lassen sich die Makgadikgadi-Salzpfannen am besten erkunden, da die vier breiten Räder kaum im Sand versinken. Aus Naturschutzgründen empfehlen wir Ihnen, mit dem Allrad-Gefährt von den Brutstätten der Flamingos weiten Abstand zu halten, um die Vögel nicht zu stören. Nehmen Sie stattdessen unbedingt ein Fernglas mit. Generell ist es gerade mit dem Quad wichtig, sich rücksichtsvoll zu verhalten, um das empfindliche Ökosystem nicht zu stören. Alternativen wie geführte Wanderungen oder Geländewagen-Safaris eine umweltfreundlichere und ebenso spannende Möglichkeit, die Schönheit der Makgadikgadi-Salzpfannen zu erleben.

    Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen
    Auf einer Tour lassen sich die Makgadikgadi-Salzpfannen am besten erkunden.

    Naturschutz und Bedrohungen

    Im Westen der Salzpfannen befinden sich der Makgadikgadi-Pans- und der Nxai-Pan-Nationalpark. Beide werden oft zusammen genannt, da sie nur durch eine Straße voneinander getrennt sind. Das Makgadikgadi-Pan-Wildreservat ist bekannt für die beeindruckenden Wanderungen von Zebras und Gnus vom Boteti-Fluss zur Ntwetwe-Pfanne.

    Im Nata-Schutzgebiet der Sua-Pfanne können Besucher Vögel und Antilopen beobachten. In der Nxai-Pfanne stehen noch heute die berühmten Baobabs, die im 19. Jahrhundert vom britischen Künstler Thomas Baines gemalt wurden.

    Die Salzpfannen sind zwar extrem unwirtlich und wurden bisher kaum vom Menschen beeinflusst, wodurch sie weitgehend unberührt geblieben sind. Allerdings wird das umliegende Land als Weideland genutzt, und einige Bereiche wurden eingezäunt, was die Wanderung von Wildtieren einschränkt.

    Seit 1991 wird in der Sua-Pfanne kommerziell Salz und Soda abgebaut. Pläne, Wasser aus dem Nata-Fluss für die Bewässerung abzuleiten, könnten das empfindliche Ökosystem der Makgadikgadi-Salzpfannen stark beeinträchtigen.

    Auch der Tourismus birgt Gefahren, da rücksichtslos geführte Quads und Geländewagen die Brutkolonien der Flamingos stören können. Zudem bleibt die illegale Jagd in den Nationalparks ein Problem. Wirtschaftliche Bedeutung haben neben dem Tourismus vor allem der Salzabbau und die Diamantenminen.

    Beste Reisezeit für eine Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen

    Die trockene Jahreszeit von Mai bis Oktober ist die beste Zeit, um die Makgadikgadi-Salzpfannen zu besuchen. Zu dieser Zeit sind die Straßen am besten befahrbar und es gibt weniger Insekten. Die Monate Juni bis August gelten als Hochsaison, während September und Oktober ruhiger sind und bessere Möglichkeiten bieten, die Tierwelt zu beobachten.

    Makgadikgadi-Salzpfannen
    Von Mai bis Oktober ist die beste Zeit, um die Makgadikgadi-Salzpfannen zu besuchen.

    Anreise

    Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind am besten mit einem Allradfahrzeug erreichbar. Innerhalb der Salzpfannen haben sich Quadbikes bewährt, deren breite Reifen auf dem sandigen Untergrund am besten zurechtkommen. Wie schon erwähnt, sollte man sich nur mit Augenmaß und Rücksicht auf die Tierwelt auf dem Quad durch die Makgadikgadi-Salzpfannen bewegen.

    Es gibt geführte Touren oder Flüge, die Sie direkt in das Gebiet bringen. Sie sind von den Städten Nata, Maun oder Gweta aus gut anzusteuern. Nehmen Sie unbedingt einen ortskundigen Guide mit, denn die Gefahr, sich trotz GPS in den Salzpfannen zu verirren, ist groß.

    Unser Reisetipp zu den Makgadikgadi-Salzpfannen

    Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind ein faszinierendes und einzigartiges Gebiet, welches Sie bei einer in Botswana Reise unbedingt besuchen sollten. Erkunden Sie es auf einer geführten Safari und genießen Sie eine Übernachtung im Freien, um den funkelnden Sternenhimmel über dem glitzernden Salzboden zu bestaunen. Eine Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen ist ein unvergessliches Erlebnis.

     

     

     

    Fotos auf der Seite „Safari in den Makgadikgadi-Salzpfannen“:

    Makgadikgadi-Salzpfannen © Hannest | Dreamstime.com
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    Makgadikgadi-Salzpfannen, alextara, 123rf
    Affenbrotbäume, lesniewski, 123rf
    Affenbrotbäume auf Kubu Island, 123light, 123rf
    Übernachtung in den Makgadikgadi-Salzpfannen, africa4life, 123rf
    Vater und Söhne in den Makgadikgadi-Salzpfannen, imagesource, 123rf
    Frau zu Fuß in der afrikanischen Savanne, fbxx, 123rf