Zum Inhalt springen

Republik Botswana

    Botswana, eine aufstrebende Republik im Süden Afrikas

    Botswana, in der deutschen Amtssprache Republik Botsuana genannt, ist ein Binnenland im südlichen Afrika. Zu seinen Nachbarländer zählen Namibia im Westen und Norden, Sambia und Simbabwe im Nordosten sowie Südafrika im Südosten und Süden.

    Botswana hebt sich mit nur rund 2,48 Millionen Einwohnern auf einer Fläche von 581.730 km² von den dicht besiedelten Ländern Afrikas ab. Damit gehört es zu den am dünnsten besiedelten Gebieten des Kontinents. Seine Wirtschaft profitiert vor allem vom Diamantenhandel, vom Tourismus und vom Fleischexport.

    Republik Botswana
    Bekannt ist Botswana für ihre naturbelassenen Landschaften und eine vielfältige Tierwelt.

    Natur und Tierwelt

    Botswana ist bekannt für seine vielfältige Tierwelt und unberührte Natur. Das Land beherbergt eine große Anzahl an Wildtieren wie Löwen, Elefanten, Giraffen, Antilopenarten und zahlreiche Vogelarten. Besonders beeindruckend ist der Okavango-Delta, eines der größten Binnendeltas der Welt und Heimat für viele Tierarten. Auch die Kalahari-Wüste im Süden des Landes bietet eine einzigartige Landschaft und seltene Tierarten wie Geparden und Wüstenelefanten.

    Geografie

    Botswana ist größtenteils flach und besteht hauptsächlich aus Savannen, Wüsten und Trockengebieten. Im Norden des Landes befindet sich das Okavango-Delta, im Westen die Kalahari-Wüste und im Osten der Chobe-Nationalpark mit dem gleichnamigen Fluss als Grenze zu Namibia. Der Limpopo bildet die östliche Grenze zu Südafrika.

    Karte von Botswana
    Die Republik Botswana ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika, welches im Südosten und Süden an Südafrika, im Westen und Norden an Namibia und im Nordosten an Sambia und Simbabwe grenzt.

    Bedeutende Flüsse

    Die großen Flüsse sind die Lebensadern des Landes und beliebte Reiseziele für eine Fluss-Safari in Botswana. Zu den wichtigsten Flüssen gehören:

    1. Okavango
      Der Okavango ist Botswanas bekanntester Fluss, der ein beeindruckendes Binnendelta formt und ein wichtiges Ökosystem für zahlreiche Tierarten darstellt.
    2. Chobe
      Der Chobe im Norden bildet die Grenze zu Namibia und ist bekannt für seinen Tierreichtum, insbesondere Elefanten, die entlang der Flussufer leben.
    3. Limpopo
      Dieser Fluss fließt an der südöstlichen Grenze Botswanas entlang und ist Teil des längsten Flusssystems in Südafrika.
    4. Boteti
      Der Boteti entwässert das Okavango-Delta und spielt eine wichtige Rolle im Wasserversorgungssystem der Kalahari-Region.
    5. Zambezi
      Der Zambezi berührt Botswana nur kurz an der Nordgrenze und ist berühmt für seine mächtigen Victoriafälle, die sich stromaufwärts befinden.
    6. Thamalakane
      Der Thamalakane ist ein bedeutender Zufluss des Okavango-Deltas und versorgt die Stadt Maun mit Wasser.
    7. Nata
      Der Nata speist die Sowa- und Nwetwe-Pfannen, die Teil der Makgadikgadi-Salzpfannen sind, einer der größten Salzpfannen der Welt.
    8. Khwai
      Dieser kleinere Fluss nordöstlich des Okavango-Deltas ist bekannt für seine malerischen Landschaften und die dichte Tierwelt.
    9. Cuando (Kwando)
      Der Cuando fließt entlang der nordöstlichen Grenze und speist teils den Linyanti-Sumpf, ein wichtiges Feuchtgebiet für Wildtiere.
    10. Motloutse
      Der Motloutse durchquert den östlichen Teil von Botswana und ist wichtig für die landwirtschaftliche Bewässerung der Region.
    Okavango
    Der bekannteste Fluss der Republik Okavango bildet ist eines der größten erhaltenen Feuchtgebiete Afrikas.

    Kultur und Traditionen

    Die traditionelle Lebensweise der vier Hauptethnien (Batswana, Bakgalagadi, Basarwa und Bayei) prägt bis heute das Leben in Botswana. Doch gerade in den Städten orientiert sich das Leben zunehmend an modernen, westlichen Idealen. Während die San als Halbnomaden leben, haben sich große Teile der Bevölkerung in Dörfern niedergelassen und betreiben bis heute Viehzucht. Die Dörfer werden von einem kgosi („König“ oder „Häuptling“) geführt, der auch Gerichtsverfahren abhält.

    Die Menschen legen großen Wert auf ihre kulturellen Bräuche und Traditionen, die durch Tänze, Musik und Kunsthandwerk ausgedrückt werden. Dazu gehört auch der traditionelle Kriegstanz „Mokomoto“. Die Setswana-Sprache und die traditionelle Kleidung sind ebenfalls wichtige Bestandteile der botswanischen Kultur.

    In Kunsthandwerken wie Korbflechten und Töpferei beherrschen viele Einwohner meisterhaft. Besucher können auf Märkten und in Dörfern handgefertigte Souvenirs erwerben und dabei die botswanische Kultur hautnah erleben. Zu den international bedeutendsten Kunstwerken gehören die San-Felszeichnungen.

    Botswanas Musik ist geprägt von Gesang auf hohem Niveau, traditionellen Instrumenten wie der Trogzither und dem Lamellophon, sowie modernen Einflüssen wie Rock, Hip-Hop und Kwaito. Literarisch bekannt sind Bessie Head, Unity Dow und die Mma-Ramotswe-Krimis.

    Buschmänner in Botswana
    Buschvolk in Botswana

    Die 20 größten Städte in Botswana

    Rund 73 % der Bevölkerung lebt in Botswana in Städten. Es gibt nur wenige Großstädte im europäischen Sinne. Sechs der Städte verwalten sich selbst, die übrigens sind in die zehn Distrikte eingegliedert. Obwohl Kasane mit rund 9.000 Einwohnern nicht zu den größten Städten Botswanas gehört, hat es durch den gut frequentierten Flughafen große Bedeutung für den Verkehr und den Tourismus des Landes.

    1. Gaborone – 244.107
    2. Francistown – 102.444
    3. Mogoditshane – 88.098
    4. Maun – 85.293
    5. Molepolole – 74.719
    6. Tlokweng – 55.517
    7. Serowe – 55.484
    8. Palapye – 52.398
    9. Mochudi – 49.845
    10. Kanye – 48.030
    11. Mahalapye – 47.726
    12. Selebi-Phikwe – 41.839
    13. Letlhakane – 36.078
    14. Ramotswa – 33.275
    15. Lobatse – 29.457
    16. Mmopane – 25.355
    17. Thamaga – 25.319
    18. Moshupa – 23.857
    19. Tonota – 23.007
    20. Bobonong – 21.001

    Distrikte und Verwaltungseinheiten

    Verwaltungsbezirke

    Botswana ist in 10 Verwaltungsbezirke (Districts) und 6 selbstverwaltete Städte (Cities, Towns) unterteilt. Diese 16 Verwaltungseinheiten werden von 16 lokalen Behörden (Bezirksräten, Stadträten oder Gemeinderäten) verwaltet. Zu jedem Verwaltungsbezirk gibt es Unter-Distrikte. Hier eine Übersicht der Distrikte mit ihren Unter-Distrikten:

    • Central District: Bobonong, Boteti, Mahalapye, Orapa, Serowe/Palapye, Tutume
    • Chobe District
    • Francistown District
    • Gaborone District
    • Ghanzi District: Central Kalahari Game Reserve, Ghanzi
    • Jwaneng District
    • Kgalagadi District: Kgalagadi North, Kgalagadi South
    • Kgatleng District
    • Kweneng District: Kweneng East, Kweneng West
    • Lobatse District
    • North East District
    • North West District: Delta, Ngamiland North, Ngamiland South
    • South East District
    • Southern District: Barolong, Ngwaketse, Ngwaketse West
    • Selibe Phikwe District
    • Sowa Town District
    Gaborone
    Gaborone ist die politische und wirtschaftliche Hauptstadt der Republik.

    Selbstverwaltete Städte

    • Gaborone City
    • City of Francistown
    • Sowa Town
    • Jwaneng Town
    • Selebi-Phikwe Town
    • Lobatse Town

    Tourismus

    Der Tourismus, besonders in Nationalparks, spielt eine immer größere Rolle in Botswana und ist mittlerweile einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes. Vor allem das Okavango-Delta mit seinen exklusiven Safari-Lodges zieht Touristen aus aller Welt an. Neben Botswana Safaris werden auch kulturelle Touren und Abenteuer-Rundreisen durch die Wüste angeboten.

    Die zahlreichen Nationalparks und Wildreservate, wie der Chobe-Nationalpark oder das Moremi-Wildreservat, bieten beeindruckende Möglichkeiten zur Tierbeobachtung. Diese schützen eine Vielzahl von Tierarten wie Elefanten, Löwen, Leoparden, Nashörner und Büffel sowie zahlreiche Vogelarten.

    Safari in Botswana
    Ein hervorragendes Erlebnis zu jeder Jahreszeit bietet eine Safari in der Republik.

    Unterkünfte und Safaris in Botswana

    Erlebnisse und Unterkünfte in Botswana können Sie bei unseren Reisepartnern buchen.

    Hotels und Lodges in Botswana bei Booking.com

    Erlebnisse und Safaris in Botswana bei GetYourGuide

    Wirtschaft

    Botswana zählt zu Afrikas wirtschaftlich stabileren Ländern mit einem BIP von 18,47 Milliarden USD (2019) und einem Pro-Kopf-BIP von 7.770 USD. Die Wirtschaft basiert sehr stark auf Diamanten-Exporten, außerdem auf der Fleischproduktion und dem Tourismus. Wie bei vielen Entwicklungsländern ist die Abhängigkeit von den Rohstoffexporten zu groß.

    Trotz der sehr positiven wirtschaftlichen Entwicklung seit der Unabhängigkeit des Landes muss noch sehr viel in die öffentliche Infrastruktur wie das Straßennetz, die Wasser- und Stromversorgung sowie die Telekommunikation investiert werden, um flächendeckend eine gute Versorgung zu erreichen.

    Die Bevölkerung leidet immer noch unter sozialer Ungleichheit und hoher Arbeitslosigkeit.

    Diamantenhandel

    Diamantenhandel in Botswana
    Botswana ist reich an Diamanten, die in alle Welt exportiert werden. Der Diamantenhandel ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor des Landes.

    Dass das Vereinte Königreich in den unseligen Zeiten der Kolonisierung der afrikanischen Länder kaum Interesse an Botswana hatte, weil sich dort keine Bodenschätze fanden, sollte sich später als geschichtlicher Irrtum erweisen. Schon im Jahr nach der Staatsgründung trauten die Geologen des in Südafrika ansässigen Minen-Giganten De Beers ihren Augen nicht. Sie stießen in den kleinen Orten Jwaneng und Orapa südlich der Makgadikgadi-Salzpfannen auf zwei große Diamantenfelder. Diese begründen den Wohlstand Botswanas und die machten aus einem armen ein relativ reiches Land. Debswana nennt sich die Mine, in der Jahr für Jahr mehr als eine Million Karat der Rohdiamaten ans Tageslicht befördert werden. Seither fließen die Einnahmen zu einem gewissen Teil in Maßnahmen der Bildung und der Infrastruktur.

    Angestrebt wird derzeit mehr Eigenständigkeit im Diamantenhandel, da der aktuelle Vertrag mit De Beers als unvorteilhaft gilt.

    Geschichte

    Um die Entwicklung des Landes zu verstehen, hilft ein Blick in die wechselvolle Geschichte von Botsuana.

    Frühzeit

    Die Kalahari-Region war bereits vor über einer Million Jahren besiedelt. Funde aus der Frühsteinzeit, dem Mesolithikum und Neolithikum zeugen von der frühen Besiedlung. Erste Bewohner waren die San und Khoikhoi, deren Felsmalereien in den Tsodilo Hills heute zu den ältesten bekannten Kunstwerken der Menschheit zählen. Ab etwa 3000 v. Chr. wanderten Bantuvölker aus Westafrika ein, ausgelöst durch klimatische Veränderungen, die die Sahara zur Wüste machten. Um 190 n. Chr. erreichten die Bantu das heutige Botswana und brachten die Eisenbearbeitung in die Region.

    Botswana - Bechuana Reed Dance
    Die Region war bereits vor über einer Million Jahren besiedelt und hat eine reiche Geschichte. Das Bild zeigt den Betschuana-Tanz, eine traditionelle kulturelle Zeremonie des Volkes der Betschuana im südlichen Afrika.

    Vorkoloniale Zeit

    Vor der Kolonialzeit wurde das Gebiet des heutigen Botswana von mehreren Königen der Batswana regiert. Ab den 1830er Jahren griffen Buren die Batswana an, erhoben Steuern und nahmen Sklaven. 1845 gründete David Livingstone die erste Missionsstation. Nach Konflikten und Überfällen, darunter der Krieg 1881–1884, wurde das heutige Botswana 1885 auf Wunsch der Batswana britisches Protektorat Bechuanaland.

    Die Briten führten später ein Steuersystem ein, ließen die lokale Führung aber bestehen. Im Gegensatz zu den Kolonien bliebt dadurch zumindest ein gewisses Maß an Selbstverwaltung erhalten.

    Als Binnenland war Botswana für die europäischen Kolonialmächte damals wenig attraktiv, weshalb es von diesen Seiten kaum Bestrebungen gab, die Region zu erobern. Selbst die Entstehung des Caprivi-Streifens, der dem deutschen Kaiser und seinen Siedlern eine Verbindung zwischen Ostafrika und der namibischen Atlantikküste schaffen sollte, änderte daran nichts. Allerdings wusste man damals auch noch nichts von den wertvollen Diamanten-Vorkommen im Land.

    Unabhängigkeit und Einführung der Demokratie

    1961 erhielten die Einwohner begrenzte Autonomie, und die ersten politischen Parteien entstanden. Am 30. September 1966 erlangte Botswana schließlich seine Unabhängigkeit, wurde Mitglied des Commonwealth und nahm seinen heutigen Namen an. Die Startbedingungen waren schwierig, denn Armut war weit verbreitet, es gab nur wenige Teerstraßen, drei Schulen und ein Bruttosozialprodukt von etwa 70 Dollar pro Kopf.

    Aufschwung durch einen Prinzen

    Und dennoch nahm Botswana einen enormen Aufschwung, weil der Enkel eines früheren Stammeskönigs von seinem Studium in Oxford nicht nur gute Ideen mitbrachte, sondern auch eine weiße Frau. Es handelte sich um Prinz Seretse Khama. Dessen Hochzeit mit der einstigen Sekretärin Ruth Wiliams traf in seiner Heimat im Betschuanaland auf Unverständnis und im von der Apartheid gebeutelten Südafrika sogar auf strikte Ablehnung.

    Als Seretse Khama später auf seine royalen Ansprüche verzichtete, wurde er in seiner englischen Wahlheimat von Königin Elizabeth zum Ritter geschlagen, durfte zurück nach Botswana, gründete eine Partei und wurde 1966 zum ersten Ministerpräsidenten seines Landes gewählt. Er predigte eine „Kultur des Miteinanders und des Ausgleichs“ und war ein Befürworter der Grundrechte.

    Da es für ihn eine Selbstverständlichkeit war, dass die Wurzeln der Demokratie in der Basis seines Volkes verankert sein mussten, begründete Seretse die Kgotla. Es sind Dorfversammlungen, die noch immer ein Teil des Alltags der Menschen in Botswana darstellen. Die „Lovestory“ des adeligen Afrikaners wurde sogar mehrfach verfilmt. Der Internationale Flughafen von Gaborone trägt den Namen des hochverehrten Seretses, der im Jahr 1980 starb.

    Heute zählt Botswana laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zu den Ländern mit hoher menschlicher Entwicklung. Seit 2012 gilt Botswana als das demokratischste Land auf dem afrikanischen Festland, basierend auf dem Demokratieindex. Außerdem weist es seit 1998 die geringste Korruptionsanfälligkeit in Afrika auf und übertrifft in diesen Bereichen sogar viele westliche Industrieländer wie Italien oder einige südliche und osteuropäische Staaten.

    Demokratie und Menschenrechte in Botsuana

    Wahlrecht und Parlament

    Botswana verfügt über ein politisches System, das auf der Verfassung von 1965 basiert. Das Parlament ist das gesetzgebende Organ und besteht aus 65 Sitzen, darunter 57 gewählte Mitglieder der Nationalversammlung, der Staatspräsident, der Parlamentssprecher und sechs vom Präsidenten ernannte Mitglieder. Ergänzt wird es durch das beratende House of Chiefs, das aus 33 bis 35 Stammesvertretern besteht. Der Staatspräsident, zugleich Staatsoberhaupt und Regierungschef, wird vom Parlament gewählt und kann einmal wiedergewählt werden.

    Das Land hat seit 1965 ein allgemeines Wahlrecht für Frauen und Männer. Botswana gilt als Mehrparteiendemokratie mit freien und fairen Wahlen.

    Botswanas Parlament in Gaborone
    Botswanas Parlament in Gaborone

    Rechtssystem

    Das Rechtssystem Botswanas kombiniert Elemente des römisch-niederländischen Rechts mit traditionellem Stammesrecht.

    Menschenrechte

    In Botswana ist die Meinungsfreiheit weitgehend gewährleistet, jedoch gibt es immer noch ethnische Spannungen und Kinderarbeit. Andere Menschenrechtsverletzungen und Polizeiübergriffe sind selten geworden. Allerdings leidet die indigene Khoisan-Bevölkerung noch unter Diskriminierung und eingeschränktem Zugang zu Ressourcen, trotz gerichtlicher Erfolge.

    Das Arbeitsrecht verbietet eine Diskriminierung, gleich aus welchen Gründen, was auch durchgesetzt wird.

    Homosexualität wurde 2019 entkriminalisiert, doch der Kampf um eine gleichberechtigte Stellung ist noch nicht beendet.

    Die Todesstrafe für Verbrecher wird zwar selten, aber immer noch hin und wieder vollstreckt.

    Gesundheitssystem

    Botswanas Gesundheitssystem besteht aus Gesundheitsposten und sogenannten Clinics, also von ausgebildeten Krankenschwestern geleitete Krankenstationen, die eine Grundversorgung in abgelegenen Gebieten sichern. Dazu gehören auch mobile Kliniken. In den größeren Orten wurden Health Centres aufgebaut.

    Auf 10.000 Einwohner kommen derzeit 3,5 Ärzte. Fortschritte führten zu einer hohen medizinischen Geburtsbetreuung und sinkender Kindersterblichkeit. Die AIDS-Pandemie bleibt eine große Herausforderung, mit einer HIV-Prävalenz von 20 % (2018). Das staatliche Programm Masa bietet kostenlose Behandlung und Beratung für Betroffene, unterstützt durch internationale Partner. Maßnahmen reduzierten Neuinfektionen und die Übertragung von Mutter zu Kind erheblich. Die Lebenserwartung, die 2002 bei nur 51 Jahren lag, stieg bis 2022 wieder auf 65,9 Jahre.

    Bildungssystem

    Seit der Unabhängigkeit 1966 hat Botswana sein Bildungssystem stark ausgebaut, finanziert durch Diamanteneinnahmen. Die Alphabetisierungsrate gehört mit rund 88 % zu den höchsten in Afrika.

    Trotz fehlender Schulpflicht besuchen fast alle Kinder die Grundschule, und die meisten absolvieren weiterführende Abschlüsse bis zur 10. Klasse. Einige bereiten sich dann zwei weitere Schuljahre auf den Erwerb des Botswana General Certificate of Education vor, das den Zugang zu Universitäten ermöglicht. Es gibt mehrere Universitäten und Colleges, darunter die University of Botswana und die Botho University.

    Verkehr

    In Botswana gilt Linksverkehr. Überlandstraßen sind asphaltiert, Nebenstraßen oft unbefestigt, und Nationalparkstraßen meist holprige Pisten. Während der Regenzeit sind viele Wege unpassierbar. Wichtige Fernstraßen wie der Trans-African Highway und der Trans-Kalahari Corridor durchqueren das Land.

    Die Eisenbahn ist kaum ausgebaut. Sie verbindet Südafrika mit Simbabwe, hauptsächlich für Güterverkehr, aber seit 2016 auch wieder für Passagiere.

    Aufgrund großer Entfernungen und schlechter Straßen in dünn besiedelten Gebieten gibt es viele kleine Flughäfen, die touristische und regionale Flüge ermöglichen. Der Flughafen Sir Seretse Khama International Airport bei Gaborone ist der größte des Landes. Von großer Bedeutung ist auch der Flughafen in Kasane, der internationale Linienflüge und Charterflüge zu den Camps.

    Straße in Botswana
    Überlandstraßen der Republik sind asphaltiert. Man muss aber stets auf Tiere achten, welche die Straße überqueren können.

    Energieversorgung

    Botswana deckt seinen Strombedarf hauptsächlich durch Kohlekraftwerke in Morupule und Selebi-Phikwe, ergänzt durch Importe aus Südafrika. Trotz Fortschritten in der Elektrifizierung bleibt der ländliche Zugang begrenzt.

    Erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Solarthermie werden kaum genutzt, obwohl das Land zu den sonnenreichsten Ländern der Welt zählt. Immerhin gibt es dafür Pläne. Auch die Nutzung der Biomasse, die es durch den hohen Viehbestand reichlich vorhanden ist, steckt noch in den Kinderschuhen. Erdöl wird vollständig importiert.

    Wasserversorgung

    Botswanas Wasser stammt aus Oberflächen- und Grundwasser. Teile davon sind zumindest nicht kurzfristig erneuerbare, fossile Wasserkapazitäten. Die Städte nutzen vor allem Staudämme, während ländliche Gebiete dezentral über eigene Brunnen und Hochbehälter mit Zapfstellen versorgt werden.

    Die Wasserversorgung ist oft instabil, weil sie auch vom Stromnetz abhängt. Dazu steigt der Verbrauch durch zunehmende Viehzucht, Bergbau und Entwicklungen in den modernen Städte stetig. Diese Problem muss gelöst werden, wenn sich die positive wirtschaftliche Entwicklung fortsetzen soll.

    Landschaft in Botswana
    Obwohl es viele gute Fernstraßen in der Republik gibt, können die Straßen in ländlichen Gebieten auch unbefestigt sein.

    Steckbrief Botswana

    • Namen: Lefatshe la Botswana (Setswana), Republic of Botswana (englisch)
    • Amtssprachen: Setswana, Englisch
    • Hauptstadt: Gaborone
    • Staats- und Regierungsform: Republik mit parlamentsgebundener Exekutivgewalt
    • Parlament(e): Nationalversammlung
    • Nationalfeiertag: 30. September (Unabhängigkeitstag)
    • Webseite des Landes: www.gov.bw
    • Fläche: 581.730 km²
    • Einwohnerzahl: 2,48 Millionen
    • Bevölkerungsdichte: 4 Einwohner pro km²
    • Währung: Pula (BWP)
    • Zeitzone: UTC+2
    • Kfz-Kennzeichen: RB, BW, BST
    • Internet-TLD: .bw
    • Telefonvorwahl: +267
    • Bedeutende Flüsse: Okavango, Chobe, Limpopo
    • Bedeutende Seen: Makgadikgadi-Salzpfanne, Ngami-See
    • Höchster Punkt: Tsodilo Hills (1.489 m)
    • Nationalparks: Chobe-Nationalpark, Gemsbok-Nationalpark, Teil des Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark, Makgadikgadi-Pans-Nationalpark, Nxai-Pan-Nationalpark
    • Jagd- und Wildreservate: Central Kalahari Game Reserve, Khutse Game Reserve, Mokolodi Nature Reserve, Manyelanong Game Reserve, Moremi Game Reserve, Gaborone Game Reserve, Maun Game Reserve
    • Sonstige Naturschutzgebiete in Botswana: Khama Rhino Sanctuary, Mokolodi Nature Reserve, Nata Bird Sanctuary
    • UNESCO Welterbe in Botswana: Tsodilo Hills mit Felsmalereien, Okavango Delta

    Fazit

    Botswana besticht nicht nur durch seine unberührte Natur und vielfältige Tierwelt, sondern auch durch seine reiche Kultur und Traditionen. Das Land ist ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer, die auf der Suche nach einem authentischen afrikanischen Erlebnis sind. Mit einer stabilen Regierung und wachsender Wirtschaft hat Botswana viel Potential für eine vielversprechende Zukunft. So bietet es sowohl den Einwohnern als auch Besuchern eine einzigartige und bereichernde Erfahrung.

     

    Fotos:

    Dorf 350825575 © Lucian Coman | Dreamstime.com
    Elefanten im Nationalpark, artush, 123rf
    Okavango, pekosman, 123rf
    Buschvolk in der Republik, hbieser, Pixabay
    Karte der Republik,
    lesniewski, 123rf
    Gaborone, ambeon, Depositphotos.com
    Safari, mecan, Depositphotos.com
    Diamant, smon, 123rf
    Betschuana-Tanz, avid Livingstone (1813 – 1873)Digitized by Kwangu.com, Public Domain, Wikimedia Commons
    Botswanas Parlament in Gaborone, Iulus Ascanius in der englischen Wikipedia – von en.wikipedia nach Commons übertragen von Apalsola mit CommonsHelper, Public Domain, Wikimedia Commons
    Straße in der Republik, steveallenuk, 123rf
    Landstraße der Republik, derejeb, 123rf