Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark, eins der aufregendsten Wildschutzgebiete Botswanas
Eine Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark führt Sie in ein beeindruckendes Wild- und Naturschutzgebiet im südlichen Afrika, das sich über die Länder Botswana und Südafrika erstreckt. Mit einer riesigen Fläche von 38.000 Quadratkilometern, von denen etwa drei Viertel in Botswana und ein Viertel in Südafrika liegen, zählt er zu den größten Schutzgebieten im südlichen Afrika. Hier wird dem ökologischen Schutz Priorität einräumt, ohne durch Zäune die natürliche Migration der Tiere zu behindern.
Geschichte
Der Park entstand aus der Fusion des Kalahari Gemsbok Nationalparks in Südafrika und des Gemsbok-Nationalparks mitsamt des Mabuasehube Wildreservates in Botswana. Dieser Zusammenschluss wurde 2000 offiziell vollzogen und der Kgalagadi-Transfrontier-Park zum ersten grenzüberschreitenden Park Afrikas erklärt. Der Name „Kgalagadi“ bedeutet „Ort des Durstes“ und verweist auf die trockene Landschaft der südlichen Kalahari-Wüste, in der der Park liegt.
Seinen ursprünglichen Charakter hat sich vor allem der botswanische Teil bewahrt. Er gibt sich wild, und an keinem anderen Punkt des Landes erreichen die Temperaturen zwischen Oktober und April derartige Höchstwerte. Nur wenn der Himmel seine Schleusen zwischen Juni und August öffnet, führen die Flüsse Nossob und Auob im Kgalagadi Transfrontier National Park Wasser. Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sollten das bei der Planung ihrer Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark beachten.

Landschaft und Vegetation des Parks
Der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark liegt eingebettet in die endlosen Weiten der Kalahari-Wüste. Seine karge Landschaft ist geprägt von charakteristischen roten Sanddünen, die von Wüstenwinden geformt wurden und je nach Stand der Sonne in verschiedenen Nuancen erscheinen. Sie erheben sich sanft aus der flachen Ebene der Kalahari-Wüste.
Die meist trockenen Flüsse Nossob und Auob durchziehen die Landschaft und dienen als Lebensadern für viele Tierarten. Nach Regenfällen führen sie kurzzeitig Wasser und verwandeln sich in Oasen. Aber auch unabhängig vom Regen führen die Flüsse unter der Oberfläche etwas Wasser. Dieses unterirdische Wasser ist lebenswichtig für die Vegetation. Es hilft Pflanzen wie den Kameldornbäumen, die in den Flussbetten wachsen, in der trockenen Umgebung zu überleben. Diese widerstandsfähigen Bäume bilden nicht nur einen wesentlichen Teil der Landschaft, sondern tragen auch erheblich zur Erhaltung des Ökosystems bei. Sie spenden Schatten und bieten Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Tierarten.
Auch kleinere Pflanzen und Gräser profitieren vom feuchten Untergrund und schaffen so eine schützende Bodendecke. Gräser, Büsche wie der Stinkbuch und die Tsamma-Melone dienen der Tierwelt als Nahrungs- und Wasserquelle.
Für die Tierwelt sind die Flusstäler wahre Lebensadern. Viele Tiere graben sich durch die oberste Sandschicht, um Zugang zu Wasser zu finden, oder nutzen die Vegetation, die dank dieses unterirdischen Wassers gedeiht, als Nahrungsquelle.

Mabuasehube Wildschutzgebiet
Die Landschaft des Mabuasehube Wildschutzgebietes im Osten des Parks besteht aus Baum- und Strauchsavanne mit offenen Grasflächen. Diese Region wird von beeindruckenden Pfannen geprägt. Entlang der Hauptstraße befinden sich die größten Pfannen Bosobogolo, Mpayathutlwa und Mabuasehube. Weitere, wie Leshologago, Khiding und der Monamodi-Komplex, sind über Sandpisten erreichbar. Jede Pfanne hat einzigartige Merkmale, wie die salzreiche Mabuasehube-Pfanne, die Tiere zur Mineralienaufnahme anzieht, oder die grasbewachsene Bosobogolo-Pfanne, die Antilopen und Raubtiere anlockt.
Über die Pfannen verteilt finden sich Campingplätze, häufig auf Anhöhen gelegen, die eine hervorragende Sicht auf die Landschaft und die Wildtiere bieten.
Tiere im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Besonders beeindruckend ist die vielfältigen Tierwelt, welche Touristen zu einer Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark lockt.
Löwenhochburg
Besonders berühmt sind die majestätischen Löwen mit der schwarzen Mähne. Seit 2005 gilt der Kgalagadi Transfrontier Nationalpark als bedeutendes Löwenschutzgebiet und Löwenhochburg. Die Population der Raubkatzen hat sich im Park ausgezeichnet entwickelt, auch weil die Tiere hier robust und frei von Krankheiten wie Tuberkulose sind.
Der bei Windhuk in Namibia entspringende Nossob-Fluss führt zwar nur alle paar Jahrzehnte einmal Wasser. Dennoch hat man gerade entlang des Flussbettes besondere Chancen auf Sichtungen von Löwen und anderen Tieren, weil sich dort etliche Wasserlöcher befinden.
Wer seine Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark zum Beispiel über das Gate Twee Rivieren beginnt, gelangt zunächst zum Wasserloch Leeuwdril, wo man mit etwas Glück schon Löwen beobachten kann. Weiter entlang des Nossob bietet das Rooiputs-Wasserloch gelegentlich die Chance Löwen zu sichten. Selbst am Zeltplatz wurden Löwen schon gesehen. Abstecher zu weiteren Wasserlöchern wie Kij Kij, Eland, Kaspersdraai und Rooikop können sich für die Sichtung von Hyänen, Geparden und vereinzelt Leoparden lohnen.

Weitere Raubtiere
Zu den bekanntesten Bewohnern des Parks gehören neben den Löwen auch andere Großraubtierewie Geparden, Afrikanische Leoparden, Tüpfelhyänen und die eher seltenen Braunen Hyänen. Darüber hinaus gibt es auch eine Vielzahl kleinerer Raubtiere wie die Afrikanische Wildkatze, den Löffelhund, den Kapfuchs, den Silberfuchs, den Schabrackenschakal, den Karakal, die Ginsterkatze und den Honigdachs.
Die possierlichen Erdmännchen sind ebenfalls im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark zuhause und gehören zur Familie der Raubtiere. Wenn sie nicht gerade auf Nahrungssuche sind, verbringen sie den größten Teil des Tages damit, die Gegend nach potentiellen Gefahren abzusuchen. Teilweise kommen die niedlichen Tiere sehr nah an die Menschen und ihre Fahrzeuge heran.
Herdentiere
Daneben ziehen wandernde Herdentiere durch den Park. Dazu zählen Streifengnus, Oryxantilopen, Springböcke, Steinböcke, Giraffen, Elenantilopen, Große Kudus, Warzenschweine, Klippspringer und Kuhantilopen. Sie sind nicht nur prägender Bestandteil der Landschaft, sondern bieten den Raubtieren reichlich Nahrung.
Vogelarten
Der Park beheimatet über 200 Vogelarten, darunter große Strauße, Trappen, verschiedene Wasservögel, Störche und zahlreiche Sperlingsvögel. Auch etwa 30 Greifvogelarten wie Adler und Bussarde sind im Park zu finden, was ihn auch für Vogelbeobachter besonders interessant macht.

Reptilien und Amphibien
Reptilienfreunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Zu den über 30 Reptilienarten zählen beispielsweise Kapkobras, Hornottern, Puffottern und die gefährliche Schwarze Mamba. Ergänzend gibt es mehrere Schildkrötenarten wie die Kapschildkröte, die Leopardenschildkröte und die Gezähnte Landschildkröte, sowie Echsenarten wie Agamen, Geckos und Skinke.
Auch Amphibien wie der Sandfrosch und der Afrikanische Ochsenfrosch sind im Park zu finden.
Diese vielfältige Fauna zieht Naturfotografen aus der ganzen Welt an, die hier Aufnahmen von Wildtieren in einer unvergleichlichen Umgebung machen können.
Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark und weitere Aktivitäten
Im Kgalagadi Transfrontier Park erwarten Besucher unvergessliche Aktivitäten inmitten der Wüstenlandschaft.
- Jeep- Safari im Kgalagadi-Transfrontier Park: Die sogenannten „Wilderness Drives“ bieten intensive Wildtierbeobachtungen im Geländewagen. Die trockenen Flussbetten sind die besten Orte, um Tiere an den Wasserlöchern zu beobachten.
- Wanderungen: Erfahrene Guides führen Sie zu Fuß durch die Wildnis und ermöglichen einzigartige Begegnungen mit der Tierwelt auf Augenhöhe.
- Fotografie-Touren: Dank der einzigartigen Landschaft und Tierwelt bietet der Park endlose Motive für Naturfotografen.
- Mobile Camping ermöglicht authentische Erlebnisse im Park.
- Sand Dune Climbing und Sandboarding: Abenteuerlustige können die beeindruckenden Dünen erklimmen oder beim Sandboarding die Hänge hinab gleiten.
- Quad Biking: Wer den Nervenkitzel sucht, kann beim Quad Biking die Wüste aus einer anderen Perspektive erkunden. Eine perfekte Mischung aus Natur, Abenteuer und Entspannung!
- Vogelbeobachtung: Der Kgalagadi Transfrontier Park beherbergt über 300 Vogelarten, darunter auch seltene Arten wie den Goliathreiher und den Schwarzkopf-Karakara.
- Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangsfahrten: Erleben Sie die atemberaubende Aussicht auf die roten Dünen bei Sonnenaufgang oder -untergang während einer spektakulären Safari-Fahrt.
- Sterne beobachten: Die Wüste ist ein perfekter Ort, um den nächtlichen Himmel zu betrachten. Mit minimalem Lichtverschmutzung können Sie hier die Sterne in ihrer ganzen Schönheit sehen und vielleicht sogar eine Sternschnuppe wünschen.

Unterkünfte im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Für Reisen im Kgalagadi Transfrontier Park hat die botswanische Regierung einige feste Lodge-Standorte für private Betreiber vorgesehen. Die Übernachtungen auf Zeltplätzen sind reguliert, meistens auf eine Nacht beschränkt, und die maximale Anzahl von Personen pro Camp wird kontrolliert. Daher ist es wichtig, frühzeitig zu buchen.
Unser Tipp: Xaus Lodge
Die komfortable Xaus Lodge liegt im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark auf einer Düne mit Blick auf eine herzförmige Salzpfanne und ein Wasserloch. Sie wird von den lokalen Khomani San- und Mier-Gemeinschaften betrieben und verfügt über 12 strohgedeckte Chalets mit privaten Terrassen und grandioser Aussicht. Das Hauptgebäude bietet eine Lounge mit Kamin, eine Bibliothek und einen Essbereich.
Zu den Aktivitäten gehören geführte Wildbeobachtungsfahrten, Wüstenwanderungen und Besuche im Handwerksdorf der San. Abends genießen Gäste spektakuläre Sternenhimmel. Mahlzeiten werden im offenen Boma-Stil um ein Lagerfeuer serviert. Die Lodge legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und fördert die lokale Gemeinschaft. Perfekt für Natur- und Kulturliebhaber, die bei einer Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark vor allem naturnahe Erlebnisse und Ruhe suchen.
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Die Rest-Camps im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
Im Park befinden sich drei Hauptlager:
- Twee Rivieren (am südlichen Eingang): Am besten ausgestattet mit einer Tankstelle, einem gut sortierten Laden, einem Restaurant und einer Bar. Hier werden auch Kreditkarten akzeptiert.
- Nossob und Mata Mata: Beide Camps verfügen ebenfalls über eine Tankstelle und einen kleinen Laden, bieten aber insgesamt weniger Ausstattung.
Wer in einem der Campingplätze oder den Bungalowanlagen übernachten möchte, sollte frühzeitig buchen. Die Plätze sind begrenzt und oft ausgebucht.

Wilderness Camps
Zusätzlich gibt es mehrere „Wilderness Camps“, die ein naturnahes, abenteuerliches Erlebnis ohne großen Komfort ermöglichen. Diese Lager werden durch einen direkten Ansprechpartner vor Ort betreut und bieten eine exklusive Verbindung zur Natur. Zu den Wilderness Camps gehören:
- Bitterpan und Gharagab (nur mit Allradfahrzeugen erreichbar, Check-in im Nossob-Camp erforderlich)
- Grootkolk, Kieliekrankie, Urikaruus und das Kalahari Zeltlager (mit normalen Fahrzeugen erreichbar)
Da diese Wilderness Camps keinen Service anbieten, müssen Reisende alles Notwendige, wie Lebensmittel, Feuerholz und Brennstoff, selbst mitbringen.
Selbstfahrer- Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Selbstfahrende Camper müssen in Gruppen von mindestens zwei Fahrzeugen unterwegs sein. Die sandigen und unebenen Straßen des Parks verlangen nach gut ausgestatteten Allradfahrzeugen, sodass nur erfahrene und bestens vorbereitete Abenteurer diese Herausforderung meistern können.
Klima und die beste Reisezeit
Das Wetter in der Kalahari ist von extremen Bedingungen geprägt. Im Hochsommer, der im Januar stattfindet, können die Temperaturen tagsüber über 40 °C steigen. Im Winter hingegen fallen die Nächte oft unter den Gefrierpunkt, mit Extremwerten, die bei -11 °C liegen können. Insgesamt reicht die Temperaturskala von eisigen -11 °C bis hin zu glühenden 45 °C. Regen ist in dieser Wüstenregion eine Seltenheit, was die Herausforderung der extremen Klimabedingungen zusätzlich verstärkt.
- Sommer (Dezember bis März): Temperaturen können über 40 °C erreichen, aber die höhere Luftfeuchtigkeit sorgt für dramatische Gewitter und eine belebte Tierwelt.
- Winter (Mai bis September): Die Temperaturen sind milder, doch nachts kann es auch frieren. Diese Monate eignen sich besonders gut zur Tierbeobachtung, da viele Tiere in die Flusstäler wandern.
Anreise und Zugänglichkeit
Die Anreise zum Park ist ein Abenteuer für sich. Im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark gibt es keine asphaltierten Straßen, jedoch sind die Feldwege gut befahrbar. Auf den Sandpisten benütigt man ein Allradfahrzeug.
Auf einer Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark genießen Besucher eine besondere Bewegungsfreiheit, da der Grenzfluss Nossob, der den Park durchzieht, ohne Formalitäten in beide Richtungen überquert werden kann. Allerdings gibt es eine wichtige Regelung: Der Park darf grundsätzlich nur über das Land verlassen werden, aus dem man hineingefahren ist. Eine Ausnahme bildet das Camp Twee Rivieren/Two Rivers, das sowohl über einen botswanischen als auch einen südafrikanischen Grenzposten verfügt. Hier kann man den Park über jedes beliebige Tor verlassen, unabhängig vom ursprünglichen Einstiegspunkt.
Seit 2007 ist auch der Grenzübergang Mata-Mata an der Grenze zu Namibia wieder geöffnet, was zusätzliche Reisemöglichkeiten schafft. Innerhalb des Parks liegt zudem ein besonderer Punkt, das sogenannte Union’s End. Hier treffen die drei Länder Namibia, Südafrika und Botswana aufeinander. Allerdings gibt es an diesem Dreiländereck keinen offiziellen Grenzübergang.
Der Kgalagadi Transfrontier Park wird aufgrund seiner grenzübergreifenden Lage und seines gemeinsamen Schutzgedankens zu den sogenannten Peace Parks gezählt, die internationale Zusammenarbeit im Naturschutz fördern.
Warum eine Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark zu empfehlen ist
Eine Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark verbindet atemberaubende Landschaften, ein reiches Tierleben und eine faszinierende Kultur. Ganz gleich, ob Sie beeindruckende Fotos machen, wilde Tiere bestaunen oder die Ruhe der Wüste genießen möchten – dieser Park hat für jeden etwas zu bieten.
Fotos auf der Seite „Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark“:
Im Kgalagadi Transfrontier National Park, utopia88, 123rf
Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark, 123light, 123rf
Giraffen im Nationalpark, utopia88, 123rf
Löwe im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, utopia88, 123rf
Sekretärvogel mit Oryx, Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark, utopia88, 123rf
Gepard im Nationalpark, utopia88, 123rf
Twee Rivieren Camp, Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons